Die Station ist bestimmt für
- Erkennung und Messung von 3-D-Koordinaten von Luftobjekten,
- F/F-Abfrage, Klassifizierung der Ziele (Flugzeuge, Raketen, Täuschkörper),
- Erfassung und Verfolgung der Ziele,
- Ausgabe von digitalen Informationen für die Luftabwehr.
Dabei verfolgt das Radar gleichzeitig bis zu 100 Ziele in Reichweiten von 10 - 300 km und bei einer Genauigkeit nicht schlechter als 50 m. Die Antenne ist ein modernes flaches Phased-Array-System im Gegensatz zu früheren Parabolantennen. Das Radar bietet einen hohen Grad an Automatisierung der Zielerfassung und -führung. Es unterdrückt aktive und passive Störungen automatisch.
Im Jahr 2003 begann die Ausrüstung der Truppe mit dem Radar „Gamma“. Dadurch verringerte sich die Gesamtzahl der Fahrzeuge eines Radarkomplexes erheblich. Weiterhin waren eine erhöhte Mobilität und Überlebensfähigkeit sowie deutliche Verbesserung der Fähigkeit zur schnellen Verlegung. Weiterhin besteht die Möglichkeit, das Radar aus einer Entfernung von bis zu 1 km über eine Glasfaser-Leitung oder aus 15 km über eine Funkverbindung fernzusteuern.
Der Radarkomplex besteht aus dem hier gezeigten Fahrzeug 1 auf 6x6-Chassis BAZ-6909 mit der Antenne, einem 2. Fahrzeug auf BAZ-6909 für Signalverarbeitung, Kommunikations-und Daten-Link-Geräte und einem 3. Fahrzeug mit Ersatzteilen, Werkzeugen und Zubehör, sowie zwei E-Aggregaten in Anhängern (Leistungsaufnahme 70 kW im Sommer bzw. 90 kW im Winter), die von den Fahrzeugen 1 und 2 gezogen werden.
Das Modell des Radarfahrzeuges zur 64L6-1 „Gamma-S1“ entstand aus dem Bausatz von Arsenal-M. Dieser ist wieder mal so ein „Viel-Licht-viel-Schatten-Bausatz“. Hinsichtlich der Filigranität der Teile, sowohl beim Fahrgestell BAZ-6909 wie auch bei Radaraufbau kaum zu überbieten. Das Basisfahrzeug selbst, das ja auch bei S-400-System für Startrampen u.a. wie zu anderen Zwecken Verwendung findet, ist mal was ganz Modernes aus Russland, ganz fein detailliert und eigentlich ganz einfach zu bauen. Na, beinahe: Mit der neuen Idee der Radhalterung (keine Achsen, sondern Resingnubbel) entstand eine wesentlich zu große Spurbreite, die bei den Vorderrädern nun mal gar nicht unter die Kabine passen wollte. Da half die Säge, und dann wieder (Halb-) Achsen, die die Räder halten. Schade, dass die hervorragende Motornachbildung unter Abdeckungen verschwinden muss.
Da will ich mindestens beim S-400-System was anderes mir einfallen lassen. Die Halterungen für die vier Abstützungen müssen sowieso aufgebohrt werden. Da habe ich so weit aufgebohrt, dass die Stützen frei beweglich werden - und so immer Bodenkontakt vorhanden ist. (Wie die Beine der Kuh: an den vier Ecken so angebracht, dass sie bis zur Erde reichen
)Die Radarkabine ist so wie sie zu sehen ist, bereits fertig als ein Kasten mit Boden, also nur zwei dünnwandige Teile. Deswegen ist da wenig zu bauen - aber das Ganze wird sehr, sehr leicht und muss die relativ schwere Antenne aus massiven Resinteilen tragen. Dadurch verschiebt sich der Schwerpunkt des Modells in schwindelerregende Höhen. Die sehr dünnen Halterungen sollen dann die schwere Antenne tragen... Was die Genossen in Moskau sich dabei wieder mal gedacht haben? Ich habe hier verstärkend eingegriffen und einen recht stabilen Stahldraht in die Stelle eingezogen, an der beim Vorbild die Kabel von der Kabine in die Antenne geführt werden. Der Sinn dieser Maßnahme zeigte sich Sekunden später, als eine der beiden Scharnierhalterungen der Antenne zerbröselte. Auch hier und bei der seitlichen Antenne des Höhenfinders machen sich Drähte besser als Resinteile.
Resinteile... Hier mal ein Blick in die Kiste auf die Teile, die übrig bleiben - und wegen „Preis nach Gewicht“ mit gekauft werden wollen. Hm.
Das LETZTE war wieder mal die „Bauanleitung“, die gerade bei einem solch komplexen Modell diesen Namen nicht verdient hat. Die vorhanden Bildchen habe ich erst mal auf A4 vergrößert. Sodann versuchte ich, die nicht benötigten Teile zu identifizieren, die z.B. nur zum Sattelschlepper gehören und wirklich nicht alle mit „X“ markiert sind. Nach mehreren Stunden Recherche nach Vorbild-Fotos im russischen Teil des Internets ergab sich dann eine gewisse Ahnung, wo welches Teil hin soll. Ihr könnt mich gern fragen...
Trotzdem ein sehr schönes Vorbild, von dem ich nur hoffe, dass es sich einigermaßen gut verkauft - denn mein Fazit ist „Mehr davon, bitte.“ Die 64L6 auf KrAZ würde ich mir durchaus daneben stellen.
mfg Thomas
. Danke und weiter so
