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Der Dachs stand auf dem Wunschzettel vieler Modellbauer schon lange Zeit oben, da das vorhandene Modell aus der Großserie einiges zu wünschen übrig ließ. Eins vorab: Das nachfolgend besprochene Modell erfüllt die Wünsche auch nicht.
Viele Modellbauer, mit denen ich in den letzten Monaten sprach, erklärten ganz offen, dass sie keine Arsenal M-Modelle kaufen, weil sie nicht wie bei Microsoft als Beta-Tester fungieren wollten. Gute Anfänge in der Konstruktion wurden zu halbherzig fortgeführt, um dann ganz still zu stehen und werden dann oft erst bei einer der nachfolgenden Versionen oder bei einer überarbeiteten Wiederauflage abgestellt - warum also das fehlerhafte erste Modell kaufen? Zumal wir nicht mehr die 1980er schreiben, in denen viele Informationen (ganz besonders über WP-Fahrzeuge) im Gegensatz zu heute schlecht erhältlich oder falsch waren, sondern im 21. Jahrhundert entspannt auf ein Füllhorn der Informationen zugreifen können.
Leider ist das auch wieder beim Dachs so und auch hier werden erhebliche Mängel erst bei der nächsten Version abgestellt (so sie erkannt wurden). Ich bin weiß Gott kein Pionierspezialist, aber auch mir sind beim ersten Anblick Fehler aufgefallen und nachdem ich das Original in Munster gesehen (und fotografiert habe, demnächst online), wurden es noch mehr:
- Die Kommandantenkuppel hat mit dem Original nichts zu tun und sieht aus, als wenn sie an einem Atlantic-Weichplastkmodell abgekupfert wäre (wird beim A2 abgestellt)
- unter den Nebelwurfbechern ist beim Original nicht ein Dreibein für das cal. 50 M2 angebracht und die Schäkel sind unterschiedlich groß
- die Werkzeuganbringung stimmt nicht mit dem Original überein und die angegossenen Teile des Minitanks-Modells hätte man gerne abschleifen und ersetzen dürfen
- die Sockel unter den Staukisten am Heck sind vollkommen fiktiv, hier sind beim Original z.T. in die Kisten integrierte Befestigungspunkte
- die Verbreiterungen des Räumschilds sind hinten am Räumschild angegossen, sinnvoller wären sie separat gewesen
- die Positionen der verblendeten Buglafette und der angebrachten Rolle stimmen nicht, daher ist auch die seitliche Verstrebung zu kurz
- der Anbau des Blinkers an der Bugplatte stimmt so auch nicht
- unten mittig auf der Bugplatte ist eine Vertiefung (Klappe der Seilwinde), die beim Modell fehlt
- die klappbaren Reißzähne für den Räumschild fehlen
- die Arbeitsscheinwerfer am Ausleger hätten als separate Teile deutlich besser ausgesehen
Ironie des Schicksals: Die Bauanleitung ist einigermaßen brauchbar.
Wer also einen korrekten Dachs haben will, muss entweder warten oder weiterhin viel Eigenarbeit leisten.
Man beachte die Kommandantenkuppel im Vergleich:
Bug im Modell:
Im Original:
Sockel auf dem Heck:
Befestigung am Original: