Ausgepackt: IFA G5 Kipper von herpa

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Jens O. Mehner
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Ausgepackt: IFA G5 Kipper von herpa

Beitrag von Jens O. Mehner »

Herzlichen Dank an Herrn Oliver Kaschel für die Besprechungsmuster.

307574 IFA G5 Muldenkipper, orange

UVP: EUR 26,95

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307581 IFA G5 Muldenkipper, blau

UVP: EUR 26,95

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Fangen wir mit meinem Problem an... Aktueller Stand meines Wissens war, dass die G5 Muldenkipper ein kürzeres Fahrgestell haben als die anderen Fahrzeuge der Reihe, da sonst die Rahmen brachen. Heute existente mit langem Radstand sind allesamt Nachwendeumbauten und entsprechen nicht dem Original, so einen hat herpa vermessen. So weit, so gut - nun habe ich aber in mehreren, voneinander unabhängigen, zeitgenössischen Quellen für den Kipper die gleichen Maßangaben gefunden wie für den regulären G5 (was nicht ausschließt, dass einer beim anderen abgeschrieben hat) und beim Vergleich historischer Bilder mit dem Modell Übereinstimmung in den Proportionen Länge-Radstand-Form und Größe der Muldenkippe gefunden.

Ist es möglich, dass eine Serie der G5-Kipper mit dem regulären Radstand gebaut wurde und erst, als deren Rahmen brachen, das kürzere Fahrgestell verbaut wurde? Bis zur endgültigen Klärung halte ich mich mit dem abschließenden Urteil in Sachen Vorbildtreue zurück, zumal die BIlder auch immer nicht im 90°-Winkel geschossen wurden.

Die Maße des normalen G5-Fahrgestells werden exakt getroffen, so dass man aus einem eventuell zu langen Kipper immer noch einen Ernst-Grube-Wagen mit der Pritsche oder einen Tanker bauen könnte. Ein großes Problem ist das Fahrerhaus, dass aus der Doppelkabine gekürzt wurde und so stimmen weder die Form der Seitenfenster noch die der Stirn und auch der Bereich hinter den Türen ist nicht korrekt (Dank auch an Peter Pichl). Die Detaillierung ist in weiten Teilen sehr gut, allerdings stören die aufgedruckten Scheibenwischer und das, was eine Dachluke darstellen soll (oder auch nicht), geht gar nicht. Falls das eine Stoffabdeckung darstellen soll, fehlt immer noch der erhöhte Rand der Dachluke - alle G5 wurden grundsätzlich für das Militär gebaut, auch wenn einige für den zivilen Gebrauch abgestellt wurden. Natürlich kann auch hier wieder eine der Quasirestaurationen Pate gestanden haben, aber auch da dürfte das nicht so aussehen.

Die am Vorbild verbaute Muldenkippe hat eine fast gerade Stirnwand, die beim Modell ist zu stark abgeschrägt - was wiederum auf die Anpassung einer kurzen Mulde für ein kurzes Fahrgestell auf ein langes deuten würde. Die Verchromung der Leiste über dem Fensterbereich der Türen gibt es nur an neu gebastelten Exemplaren (auch originale Minol-Tanker hatten keine) und dann müsste die auch bis zur Unterkante der Tür fortgesetzt werden. Die Dreiecke an der Stoßstange sind nett, gehören aber an ein Militärfahrzeug und auf die weiße Kennzeichenfläche hätte ich verzichten können.

Abgesehen von den genannten Kritikpunkten ist das Modell sehr schön geworden, auch das Fahrgestell mit seinem eingesetzten Auspuff sieht sehr gut aus, es ist nur eben kein authentischer G5. Schade, dass die Chance vertan wurde, einen richtigen G5 auf die Beine zu stellen, auch der angekündigte Kran wird wohl unter den gleichen Schwächen leiden.

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1/87er, die feinmotorisch flinke Elite des Modellbaus.
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