Wer früh aufsteht, kommt auch einigermaßen früh an und so zogen Praktikant Sven und der Hausmeister gegen 10:30h zunächst in Richtung Verkehrsmuseum, in dem sich seit meinem letzten Besuch vor rund 35 Jahren doch einiges verändert hat - und das nicht immer zum Guten. Interessant war es trotzdem, wenn auch durch die wetterbedingte Schließung des Außengeländes schneller vorbei als beabsichtigt.
Aber so hat man ja mehr Zeit für wesentliches und so führte ich Sven zu Eisenbahn Dörfler, einem Geheimtip in Nürnberg, der über ein großes Sortiment neuer und gebrauchter Modellbahnen nebst allerlei Zubehör verfügt, immer Sonderpreise hat und noch 10% Messerabatt anbietet. Vielleicht hätte ich Auch-Modellbahner Sven doch besser vorbereiten sollen, denn schon nach kurzem sah man seine Schwierigkeiten, all die angebotenen Leckereien auch angemessen zu verarbeiten.
Nach erfolgreicher Wiederbelebung und einer kleinereen Erleichterung seines Geldbeutels sah er sich dann in der Lage, zaghafte weitere Schritte durch Nürnberg zu wagen und ein Käffchen sowie anschließend eine Leberkäse-Semmel (bei meinem Lieblingsimbiss) zu sich zu nehmen, bevor wir uns auf den Weg zum Bahnhof machten - schließlich mussten wir noch 40 km aufs Land, hoch ins Hirschbachtal und das dauert mit dem ÖPNV schon mal eine gute Stunde.
Und da waren wir also in Eschenbach, kurz vor dem Ende der westlichen Zivilisation und - wie wir später feststellten - mitten in der Telekommunikationsdiaspora, denn Mobiltelefone mögen bekannt, aber nicht einsetzbar sein. Nach einer kleinen alpinen Einlage erreichten wir keuchend die Unterkunft, machten uns rasch frisch und nahmen einen kleinen Drink auf Svens Wohl anlässlich seines Geburtstages.
Also nun auf zur Essenjagd, zwei Gasthöfe wurden geboten, einer hatte Ruhetag, der andere eine eigene Metzgerei, was normalerweise nicht schlecht ist. Irgendwo zwischen Unterkunft und Gasthof müssen wir allerdings durch ein Zeitportal getreten sein, denn plötzlich befanden wir uns in den 1960er Jahren und in dem menschenleersten Restaurant (inklusive Bedienung), dass ich je erlebt habe:
Da wir keine Auswahl hatten, setzten wir uns erst einmal und harrten der Dinge, die da kommen mögen... Und harrten... Und harrten...
Nach 10 Minuten entdeckte man uns, servierte Bier und beschied uns, was denn so alles auf der Speisekarte nicht zu haben wäre - was Sven hier möglicherweise zum Philosophieren veranlasst hat:
Was dann kam, entsprach allerdings dem fränkischen Kulinarikgebot: Reichhaltig, deftig, lecker, günstig und so waren wir doch recht zufrieden - bis der Aufstieg zur Unterkunft kam...
Am nächsten Abend waren wir dann so vom Messetag geschafft, dass wir erst gar nicht aufstiegen, sondern erst einmal in dem anderen Gasthaus einkehrten - und von dem Essen könnte ich heute noch schwärmen: Ein sehr guter Salat, ein wirklich wahrhaftig wunderbares Hirschgulasch (Riesenportion für zehnfuffzich) und der beste Apfelstrudel meines Lebens. Leute, wenn Ihr irgendwann nach Eschenbach kommt, müsst Ihr im Grünen Schwan (http://www.gruenerschwan.de/) essen, das darf man sich nicht entgehen lassen!
Aber was haben wir denn in der Zeit zwischen den Essen gemacht? Da war doch noch was? Ach ja, Spielwarenmesse!
Na, mal sehen, was ich davon im ersten Teil berichten kann, also flugs hin!Gruß
Jens O.
Frankenalpinist
