Tornado Bundesmarine

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Andreas Kaluzny
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Registriert: So 21. Dez 2014, 21:33

Tornado Bundesmarine

Beitrag von Andreas Kaluzny »

Der Tornado ist schon länger fertiggestellt, einige werden ihn aus Mo87 schon kennen.

Was mich genervt hat, die Triebwerkseinlässe sind möglicherweise eine Fehlkonstruktion. Ich
habe bei beiden Seiten die Führungsnippel abgeschnitten, damit ich sie so optimal wie möglich
plazieren kann, leider entstehen an den Oberkanten zum Rumpf hin trotzdem Überstände von
mehreren 1/10mm, die man nur mühsam abtragen kann, da der Kunststoff ja nicht schmelzen
darf beim schleifen.
Hätte ich die Nippel nicht abgeschnitten, hätten sie noch bescheidener an ihrem Platz gesessen.
Auch an den anderen Stellen der Übergänge er Einläße sind reichlich Spaltmaße vorhanden.

Mangelnde Passformen bei Modellen aus dem Jahr nach 2010 sind eigentlich nicht mehr akzeptabel.
Das konnten die Japaner schon 1985 besser.

Ansonsten war ich ganz angetan von der Detailierung der Fahrwerksschächte und des Cockpits.
Piloten wären noch toll gewesen, aber die fehlen ja auch bei 1:72-Bausätzen meist.

Gewicht hab ich reichlich in die Nase gepackt und nicht nur dort. Auch unmittelbar vor dem Cockpit
habe ich den Hohlraum vollständig ausgefüllt.

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Der Bausatz hat viel Licht, aber auch ein wenig Schatten. Ich stelle das mal zusammen.
Bild 1 und zwei sind für einen Gesamteindruck.
Die Gewichtszuladung war ausreichend, vermutlich hätte die Nasenfüllung auch gereicht, ich wollte nur ganz
sicher gehen.

Der rote Pfeil auf Bild 2 zeigt, an welcher Stelle ich kleine Evergreensheets untergeschoben habe, um die
Schwenkflüge zu fixieren. Modelle dieser Art sind undankbar für den Modellbauer, da man die Funktion in der
Regel nicht nutzen kann (im Bereich 1:72 gibt es einige Hersteller, die auch die Waffenträger an den Tragflächen
beweglich konzipieren, ist aber Unsinn, wenn keine Synchronisierung stattfindet, daher habe ich schon damals
die Tragflächen fixiert.Ich habe mich für eine Mittelstellung entschieden, wie bei mittler Zuladung in der Start-
und Landephase üblich ist. Die Evergreensheets habe ich mit etwas Klebstoff versehen und dann eingeschoben.

Auf Bild 3 sind zwei Hinweise enthalten. Zum einen muß man die Rumpfträger etwas in der Länge biegen,
da der Unterboden nicht plan ist. Um zu verhindern, daß die Enden der Träger in der Luft hängen, muß man also
verhalten biegen und anpassen.
Die zusätzlich anzubringenden Halter für die Kormoran-Raketen haben auf der Unterseite löcher, die auf die
Nupsis der Hauptträger passen sollten. Tun sie auch, aber leider nur die ersten drei. Die hinteren zwei Nupsis
muß man wegknipsen.

Auf Bild 4 beinhaltet zwei Hinweise. Einmal das vorgesehene Teil, daß in weiß zu sehen ist. Das mitgelieferte
Teil ist im Maßstab 1:144, also viel zu klein. Das habe ich neu geschnitten. Das Kreuz zeigt die Stelle, an die
die zweite Positionsleuchte (die erste ist auf der Rumpfoberseite) geklebt werden muß, wenn man die ECR-Variante
(Electronic-Combat-and-Reconnaissance) bauen will, da dann eine Messonde mittig unter den Rumpf zu kleben
ist. Bei der IDS-Variante (Interdiction Strike) wird die Positionsleuchte mittig unter den Rumpf an die Stelle
geklebt, an der dafür ein Loch gelassen wurde. Die Bauanleitung schweigt sich dazu komplett aus. Das findet
man nur durch Recherche und gute Bilder heraus.

Die Bauanleitung beschreibt, daß man die zwei Teile des Tankrüssels vor der Monatge zusammenkleben soll.
Das ist keine gute Idee. Der Unterboden des Rüssels ist für die etwas neuralgische Stelle des Modells konzipiert.
Das frei Schnauze auf dem Tisch zusammenzukleben, kann nur schief gehen. Zudem sollte man den Tankrüssel
nur fixieren, wenn man das Kabinendach zur Hand hat. Sonst klebt man falsch und bekommt das Kabinendach
nicht mehr zu. Die Löcher für den Rüssel sind nämlich nur grober Anhalt. Ich habe zunächst das vordere Teil
des Rüssels mit dem Kabinendach abgeglichen und fixiert. Danach das hintere Teil angesetzt. Siehe Bild 5

Bild 1
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Bild 2
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Bild 3
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Bild 4
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Bild 5
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Das vordere Staurohr habe ich noch gegen ein Messingrohr getausch, das ist stabiler. Am Höhenleitwerk ist eine Farbprobe
aufgebracht. Leider hatte ich keine dunkelblaue Mattfarbe für die Airbrush, deswegen Pinsellackierung. Mit Humbrolfarben
arbeite ich nicht gern in der Airbrush. Humbrol und Nitroverdünnung verhalten sich komisch.

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Die Farben für die Triebwerksauslässe und die Schubumkehr sind von Testors. Stahlblau die zum Rumpf hin befindlichen
Metallteile, brünierter Stahl die Nachbrenner.
Im Netz kann man sehen, daß Tornados nach den Einsatzflügen immer ziemlich ramponiert aussehen.
Allerlei Dreck aus der Luft und Abrieb vom Landen sowie etlich Rußfahnen von der Schubumkehr.

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Ich habe mich so weit wie möglich ans Vorbild gehalten, incl. der starken Verschmutzung. Ich hatte eigentlich gedacht, die
Bundeswehr geht pfleglicher mit unseren Steuergeldern um. :wink:

Ein Faux pas ist mir unterlaufen, da ich in Duxford zu viel britische Flieger gesehen habe der letzte von mir gebastelte Flieger einer
der Luftwaffe der Wehrmacht war. Sowohl britische als auch Wehrmachtsflieger haben die Hoheitsabzeichen auf beiden Tragflächen,
die Bundeswehr nur auf einer. Weshalb ich mich auch gewundert habe, warum für die Seiten keine Kreuze mehr übrig waren. Mist.

Aber Dank Jens O. hatte ich Abreibekreuze in erträglicher Größe, so daß ich seitlich diese verwendet habe. Die auf den Tragflächen
bekomme ich leider nicht ohne großen Aufwand weg, da ich sie sofort mit Mattlack versiegelt habe. :? Das muß jetzt leider so bleiben.

Beste Grüße
AKA

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Zuletzt geändert von Andreas Kaluzny am Do 6. Okt 2022, 11:26, insgesamt 1-mal geändert.
Auch Spontanität will gut überlegt sein
Heinz Peters
Beiträge: 1087
Registriert: Mo 5. Mär 2012, 22:34
Wohnort: Kornelimünster (Aachen)

Re: Tornado Bundesmarine

Beitrag von Heinz Peters »

Hallo Andreas,

wieder ein sehr aufschlußreicher Baubericht und wieder ein sehr schönes, überzeugendes Ergebnis.
Danke für den Bericht!

Gruß
Heinz
Ralf Mackensen
Beiträge: 668
Registriert: Mo 5. Mär 2012, 20:33

Re: Tornado Bundesmarine

Beitrag von Ralf Mackensen »

Moin Andreas,

da schließe ich mich rundum Heinz seiner Aussage an, ein schöner Tornado!

Gruß

Ralf
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