TdoT MTS Parow 2013 I: Pack die Badehose ein...

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Jens O. Mehner
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TdoT MTS Parow 2013 I: Pack die Badehose ein...

Beitrag von Jens O. Mehner »

Aber wir fahren nicht nach Wann-, sondern an die Ostsee. ;) Damit wir auch etwas zu sehen haben, wenn wir früh losfahren, hatte ich für uns das Marinemuseum Stralsund auf der Insel Dänholm herausgesucht, http://marinemuseum-daenholm.beepworld.de/, aber wir bekamen schon auf der Autobahn etwas zu sehen:

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Glasklar, die wollten auch nach Parow, aber wir hatten einen deutlichen Vorsprung. Einer meiner Hauptgründe für den Besuch des Marinemuseums war ja die auf der Website angekündigte Abgabe von überzähligen Vorschriften und Büchern gegen Spende, aber wie wir erfahren mussten, findet das zur Zeit nicht statt - es muss erst neues Material ausgesondert werden. *seufz*

Also haben wir uns die Sammlung angesehen und die hatte durchaus einige sehenswerte Exponate, u.a. auch eine recht komplette Uniformsammlung von Willem Zwo bis kurz vor heute sowie die größte Ansammlung von Libellen, die wir je ohne ersichtliches Gewässer erlebt haben.

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Wir sind uns noch nicht darüber im klaren, wie diese Torpedos verschossen wurden...

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Wachtposten im Außengelände:

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Dieses Drehflügelexponat dürfte ja hoffentlich in naher Zukunft für uns 1/87er besonders interessant werden:

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Die Besatzung wurde bei der Außerdienststellung vergessen und gilt bis heute als fahnenflüchtig...

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Das erste Mal, dass ich Korrosion an Rotorblättern gesehen habe - interessanterweise sind übrigens die Aufschriften an den Rotorblättern alle russisch, während der Rest des Helikopters germanisiert ist.

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Den Typen, der da gelegentlich zwischen den Exponaten herumschleicht, wurde ich übrigens den ganzen Tag nicht los. :mrgreen:

Von der Insel ging es dann fast schnurstracks nach Parow, nur einen kleinen Umweg zu einer Fischbude (ein Muss) und so einem ollen Gammelpott machten wir noch eben.

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Die Aufbauarbeiten ebenso wie die Abendunterhaltung will ich Euch ersparen, der nächste Teil wird sich den Bildern der Austtellung widmen.

Gruß

Jens O.
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Heinz Peters
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Re: TdoT MTS Parow 2013 I: Pack die Badehose ein...

Beitrag von Heinz Peters »

Ääh, ääh, bisken nett, ja, immerhin handelt es sich bei diesem alten "Gammelpott", der keinen Namen mehr trägt, um die Ex-Towaritsch, wie mir die Bug- und Heckverzierung sagt!
Für alle, die es nicht wissen, DAS IST DIE UR-GORCH FOCK!!!

Die heutige Gorch Fock der Bundesmarine ist ein identischer Nachkriegs-Nachbau dieses Schiffes nach den original Konstruktionsplänen!

Die Ur-Gorch Fock hatte noch mehrere Schwesterschiffe, nämlich die amerikanische EAGLE (ex-Horst Wessel), die rumänische MIRCEA, die portugisische "SAGRES" (ex-brasilianische GUANABARA, ex-Albert Leo Schlageter), sowie die HERBERT NORKUS, letztere wurde wegen der Kriegsereignisse nicht fertiggestellt. Der Rumpf wurde im Jahre 1947 von den Alliierten mit Giftgas-Munition beladen und im Skagerak versenkt. Die Untermasten und Rahen der Herbert Norkus wurden für den Neubau der Gorch Fock verwendet. Die Mircea wurde -als einziges Schwesterschiff- ursprünglich nicht für die deutsche Kriegsmarine, sondern direkt für die Rumänen gebaut.
Die Ur-Gorch Fock wurde 1933 bei Blohm & Voss in Hamburg gebaut. Im Jahr 1945 wurde sie von der deutschen Marine bei Stralsund versenkt. Die Russen ließen das Schiff in 1947 heben und in der Rostocker Neptun-Werft instandsetzen.
Nach der Fertigstellung in 1951 stellte die sowjetische Handelsmarine das Schiff als Segelschulschiff "Towaritsch" in ihren Dienst. Heimathafen war Cherson im Schwarzen Meer. Dort verblieb es auch nach dem Zerfall der Sowjetunion und wurde von der Ukraine übernommen und weiter gefahren, bis es, bei einem Besuch in der Nähe des britischen Newcastle im Jahr 1995, wegen seines schlechten Zustands von der britischen Aufsichtsbehörde als fahruntüchtig "an die Kette" gelegt wurde. Da die Ukraine für eine Instandsetzung kein Geld hatte, blieb der Segler dort für zwei Jahre liegen. Nach einer Schleppfahrt wurde er in einem anderen britischen Hafen provisorisch instandgesetzt um 1999 nach Deutschland zurückzukehren. Zunächst lag er in Wilhelmshafen.
Am 26. September 2003 wurde das Schiff per "Huckepack-Transport" nach Stralsund verlegt. Eigentümer ist der deutsche Verein "Tall Ship Friends e.V.".
Leider fehlt bisher das Geld um dieses, für uns Deutsche wirklich geschichtlich bedeutende Schiff wieder seetüchtig zu machen. Es würde mehrere Millionen Euro erfordern, um auf diesem Segler dann unter dem Namen "Gorch Fock I" wieder Segel setzen zu können! Welch ein Jammer, daß das nicht gelingt!
Also, der "Pott" hat Ehrfurcht verdient!

Heinz
Zuletzt geändert von Heinz Peters am Fr 30. Aug 2013, 09:00, insgesamt 3-mal geändert.
Tilman Schröder
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Re: TdoT MTS Parow 2013 I: Pack die Badehose ein...

Beitrag von Tilman Schröder »

Sehr schöne Bilder!
Schon dabei tut es mir sehr leid, daß ich nicht dabei sein konnte. :cry:
Aber als Entschädigung kommt ja Holzminden! :D
Und sicher noch ein paar weitere Bilder...
Jens O. Mehner hat geschrieben:Wir sind uns noch nicht darüber im klaren, wie diese Torpedos verschossen wurden...
Es gibt nur eine logische Erklärung: nach achtern! Denn nach vorn geht´s ja nicht.
Hier ist´s erläutert: ;) http://de.wikipedia.org/wiki/Libelle-Klasse
Grüße von der Küste!

Tilman
Heinz Peters
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Re: TdoT MTS Parow 2013 I: Pack die Badehose ein...

Beitrag von Heinz Peters »

Tilman Schröder hat geschrieben:
Jens O. Mehner hat geschrieben:Wir sind uns noch nicht darüber im klaren, wie diese Torpedos verschossen wurden...
Es gibt nur eine logische Erklärung: nach achtern! Denn nach vorn geht´s ja nicht.
Hier ist´s erläutert: ;) http://de.wikipedia.org/wiki/Libelle-Klasse
Dann muß man aber doch sicher eher von "abwerfen" reden, als von "verschießen", oder?

Heinz
Tilman Schröder
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Re: TdoT MTS Parow 2013 I: Pack die Badehose ein...

Beitrag von Tilman Schröder »

Würde ich auch so sehen.
Ist sicher ein komisches Gefühl, wenn man achtern einen scharfen Torpedo absetzt und ihn dann selbst in Richtung Ziel führt, indem er hinterher läuft :shock:
Grüße von der Küste!

Tilman
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Jens O. Mehner
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Re: TdoT MTS Parow 2013 I: Pack die Badehose ein...

Beitrag von Jens O. Mehner »

Tilman Schröder hat geschrieben:Hier ist´s erläutert: ;) http://de.wikipedia.org/wiki/Libelle-Klasse


:shock: Das hatten wir uns unwikipedisch auch überlegt, wollten es aber nicht glauben... Die Besatzungen dieser Boote müssen ob ihres breitbeinigen Gangs jederzeit erkennbar gewesen sein. ;)

@ Heinz: Sag ich doch, oller Gammelpott. :lol: Selbst wenn man die erforderlichen Millionen auftreiben würde, bliebe immer noch die Frage nach Besatzung und Verwendungszweck - die Bundesmarine hat schon einen Segler, die Handelsmarine braucht keinen und Störtebeker würde heute mit Maschinen fahren. So gesehen macht sie sich da als Museumsschiff ganz gut, zumal die Ostsee für Segelschiffe nicht ganz ungefährlich ist.

Danke und Gruß

Jens O.
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Heinz Peters
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Re: TdoT MTS Parow 2013 I: Pack die Badehose ein...

Beitrag von Heinz Peters »

Jens O. Mehner hat geschrieben: @ Heinz: Sag ich doch, oller Gammelpott. :lol: Selbst wenn man die erforderlichen Millionen auftreiben würde, bliebe immer noch die Frage nach Besatzung und Verwendungszweck - die Bundesmarine hat schon einen Segler, die Handelsmarine braucht keinen und Störtebeker würde heute mit Maschinen fahren. So gesehen macht sie sich da als Museumsschiff ganz gut, zumal die Ostsee für Segelschiffe nicht ganz ungefährlich ist.

Danke und Gruß

Jens O.
Ja, Jens,
welches das größere Problem ist - Geld oder Crew - ist schwer zu sagen. Die Verwendung wäre wohl eher das kleinere Problem, denn es gibt genug Leute, die auf einem solchen Schiff gerne Urlaub machen würden, besonders wenn es wieder den alten Namen tragen würde!
Ich kenne die "Sea Cloud" (ex Hussar, ex IX 99, ex Angelita, ex Patria, ex Antarna, ex Antama, ex Sea Cloud of Grand Cayman), eine Viermast-Bark mit rd. 5000 m² mehr Segelfläche, als die Gorch Fock hat. Das 1931 in Deutschland gebaute Schiff gehörte u.a. mal einem lateinamerikanischen Diktator und später einem berühmten amerik. Filmschauspieler, bis zwei Deutsche es in den 1960er oder 70er Jahren kauften und als Passagiersegler herrichteten ließen. Aus seiner Vergangenheit weist der Pott noch vergoldete Wasserhähne, weißen Marmor usw. auf. Entsprechend sind die Preise für einen Tag an Bord. Deshalb fahren die Gäste dann meist auch mit Rolls Royce mit Chauffeur vor. Während gnäd'ger Herr im dunklen Anzug und gnä' Frau in High Heels die Gangway hochschreiten und die Decksplanken betreten (hohe Absätze auf einem Deck: Da stehen jedem Segler die Nackenhaare zu Berge!), astet das Dienstpersonal (Chauffeur) im Schweiße seines Angesichts den Schrankkoffer der gnä' Frau die Gangway hoch an Deck. Alles habe ich genau so selbst gesehen!
Aber die Sea Cloud hat sich auf diese Weise amortisiert. Die Sea Cloud ist aber nicht als Schulschiff, sondern ursprünglich als Luxusyacht gebaut worden und später durch die deutschen Eigner stark modernisiert worden, auch die Takelage. Auch wurden große Motoren eingebaut, denn die Takelage ist eigentlich nur noch Staffage.
Die alte Gorch Fock ist aber darauf ausgelegt, möglichst viele Männer gleichzeitig auszubilden, also erfordert sie sehr viel Bedienungsaufwand und das ist der Unterschied und wäre das Problem.
Wichtig ist, daß das Schiff erhalten wird und zwar unter seinem alten Namen! Dann nimmt man auch lieber in Kauf, daß es sein weiteres Dasein als Restaurant-Schiff fristet, wie die "Seute Deern" in Bremerhafen, denn als "Wellenbrecher" irgendwo verschlissen zu werden, wie die "Passat" in Kiel!

Heinz
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