Blick in den Kasten: Leopard 2-Varianten von Armour87

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Marc Feldmann
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Registriert: Sa 1. Aug 2015, 08:33

Blick in den Kasten: Leopard 2-Varianten von Armour87

Beitrag von Marc Feldmann »

Herzlichen Dank an Marc Feldmann für die Gastbesprechung.

Leopard 2A5, 2A6 und 2A7 BW-Ausführung von Armour87

UVP: Siehe Text

Monate lang angekündigt und hoch gelobt, nun ist er da und möchte vorgestellt werden – Die Rede ist natürlich vom Leopard 2 von Armour87/ArsenalM. Erhältlich sind der 2A5 und 2A6M jeweils in deutscher und niederländischer Version. Die NL-Version lasse ich mal außen vor und beschränke mich auf die beiden Deutschen. Seit diesem Monat ist auch der 2A7 erhältlich und schließt die scheinbar nie endende Geschichte des Kampfpanzers Leopard vorerst ab.

Als Quellen dienten mir die entsprechenden CDs der Dio-Factory, panzer-modell.de, der eine oder andere Schnappschuss in meinem Archiv und beim 2A7 zusätzlich der Tankograd-Band 5058.

Beginnen wir von hinten mit dem 2A5. Er ist für 9,90€ erhältlich und somit nach letztem Stand gut 50 Cent günstiger als das Modell von Roco. Im Großen und Ganzen macht das Modell einen guten Eindruck. Es ist eine Vielzahl von Details vorhanden, einschließlich der Antirutschbeläge. Der Guss ist beim vorliegenden Bausatz hervorragend und birgt keinen Grund zur Beanstandung. Die Bauanleitung ist vollkommen ausreichend und – im Minitanksstil – übersichtlich. Ich werde mir lediglich den Tarnplan in Farbe ausdrucken, aber das ist Geschmackssache. Der Plan ist in Farbe auf der Herstellerwebsite zu bekommen und somit ist das kein Problem. Lediglich die 3. Seite ist etwas irreführend. Dort ist optional eine Ausrüstung zur Verhinderung des Schlagschattens aufgeführt, die aber laut einschlägiger Meinung im Panzerbären erst am 2A6 und A6M zum Einsatz kam und kommt.

Damit kommen wir langsam zu den Schattenseiten des Modells. Ganz oben auf der Negativseite ist die Unterwanne. Die Struktur entspricht der des A6M und passt somit nicht im Ansatz zum A5. Der nächste Punkt, der mir nicht schmecken will, sind die Luken im Turm. Hier wurde – warum auch immer – recht plump und grob gearbeitet. Die Winkelspiegel sind bestenfalls angedacht, diese Baugruppe wirkt – im Gegensatz zum Rest des Modells – eher wie Spielzeug.

An ein paar anderen Stellen bin ich mir noch nicht so sicher, ob mir die Umsetzung gefällt oder hätte ich mir eine andere gewünscht.
  • - So sind die hinteren Spritzschutzlappen eingeklappt angespritzt. Im Gelände ist das gut, wer aber einen T-Bereich oder einen Straßentransport darstellen will, hat ein Problem. Ein einzelnes Teil wäre hier nicht schlecht.
  • Bei den Abschleppseilen muss sich auch erst noch herausstellen, wie sie sich verarbeiten lassen. Es werden nur die Ösen für die Enden geliefert, das eigentliche Seil wird wohl Garn werden. Ob das in die Hülsen passt, wird sich zeigen.
  • An den Staukörben wäre zumindest eine Struktur schön gewesen, glatt runter passt da nicht wirklich. Hier setzte ich auf die einschlägigen Verdächtigen, die das mit Ätzteilen ausgleichen. Das Gleiche gilt für die Lüfter auf dem Motordeck. Mit Glück passen die bereits erhältlichen. Das würde auch gleich das Problem der Luken beheben. Das werde ich beim Bauen ausprobieren.
  • Das Laufwerk bekommt auf jeden Fall geätzte Ketten oder gleich ein komplett neues Fahrwerk vom Markt, hier waren meine Erwartungen nicht sonderlich hoch. Eventuell kommt hier auch noch eine überarbeitete Plus-Version? Oder gleich einzelne Fahrwerke? Das wird sich zeigen.
  • Der letzte Punkt ist das MG. Es wirkt irgendwie etwas zu dünn, außerdem will mir die Lafette nicht gefallen. Hier wäre sicherlich etwas Besseres zu machen gewesen.
Turm Ober- und Unterteil

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Oberwanne

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Kleinkram

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Fahrwerk und Kleinkram

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Unterwanne mit falschem Minenschutz und Waffe L44

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Nun zum Leopard 2A6M.

Der einzige Unterschied zum A5 ist die veränderte Waffe L55, die entsprechend am Modell umgesetzt wurde. Beim A6M passt auch der Minenschutz der Unterwanne, ebenso wäre hier die Anbringung der Ausrüstung gegen Schlagschatten denkbar, die ich sehr willkommen heiße. Das lässt von Haus aus einen recht breiten Gestaltungsspielraum – auch für Nichtumbauer und Sheetschnitzer. Hier halte ich die Umsetzung für durchaus gelungen – von den oben angesprochenen Punkten mal abgesehen. Es empfiehlt sich in jedem Fall, nach Originalunterlagen zu arbeiten, da nicht immer alle Teile des Bausatzes benötigt werden (Schlagschattentarunung, Kabeltrommel, etc).

Die bekannte Unterwanne und die neue Waffe L55

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Nun zum jüngsten Kind der Familie, dem 2A7.

Hier irritiert mich zum Ersten der Preis. Natürlich braucht man für die Hauptkomponenten andere Formen, aber rechtfertigt das bei einer kompletten Neuentwicklung der Familie einen Aufpreis von 6€? Im Gegensatz zum 2 A5 und A6M schlägt der A7 mit 15,90€ zu Buche.

Die Unterschiede liegen hier in Turm und Oberwanne. Die eigentlichen Unterschiede zu den Vorgängern wurden meines Erachtens gut getroffen. Die neue Außenbordsprechstelle wird dargestellt, ebenso der Versatz des Leitkreuzes. Der Turm hat alle Modifikationen bekommen und das SEA auf der Oberwanne ist auch an seinem Platz. Jetzt kommen wir wieder zu den kleinen Details über die ich gestolpert bin. Auch beim A7 wurde an die entsprechenden Antirutschbeläge gedacht, doch leider wurden sie auf der Abdeckung des SEA vergessen. Das ist ein vermeidbarer und daher ärgerlicher Fehler. Am Turm fiel mir die Bügelsäge am Heck auf. Diese konnte ich leider anhand von Bildern nicht nachvollziehen. Vielmehr legt hier das Rohrwischgestänge zerlegt übereinander. Dieses ist leider am Modell nicht zu finden. Auch stören mich hier wieder die strukturlosen Staukästen. Ich setzte da auf hoffentlich zeitnah erscheinende Ätzteile.
Beim 2 A7 sind die Spritzschutzlappen ebenfalls nur hochgeklappt dargestellt, sodass Straßentransporte wieder zusätzlichen Auffand bedürfen. Hier wären zwei Bauteile als Option für mich die bessere Lösung gewesen.

Nun zur Bauanleitung. Die ist beim 2A7 so eine Sache für sich...

Laut Bauanleitung hat der 2A7 nur ein Abschleppseil, was natürlich nicht stimmt. Außerdem werden als Option ein Staukasten vor der Luke des Kommandanten und zwei zusätzliche Winkelspiegel (??) vor der Luke des Ladeschützen angeboten. Beides kann ich auf Bildern nicht nachvollziehen. Die Teile passen bestenfalls zur niederländischen Version 2 A7+ von 2012, haben aber nichts mit der Serie 2 A7 der BW zu tun. Falls jemand mehr weiß, darf er mich gerne korrigieren.

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Turm

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Fazit

Im Großen und Ganzen halte ich die Modelle für gelungen. Am besten gefällt mir der 2A6M, da hier die wenigste Arbeit anfällt und er out of the Box die beste Figur macht. Eventuell können auch die groben Fehler, wie die Unterwanne am 2A5, vom Kleinserienmarkt behoben werden. Das eine oder andere Ätzteil würde der Familie sicherlich auch gut stehen, in wie weit die auf dem Markt erhältlichen einige Problemchen lösen können, wird der Bau zeigen. Ich freue mich schon auf die ersten Bilder von fertigen und voll aufgemotzten Leos! In diesem Sinne viel Spaß beim Basteln!
Gruß
Marc
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